«CRYSTAL OF RESISTANCE»
AN ARTWORK BY THOMAS HIRSCHHORN FOR THE SWISS PAVILION / VENICE BIENNALE 2011
Vom Nestbeschmutzer zum Kunstbotschafter – oder der Kristall der Resistance
Burkhards Bildblog am 06 / 06 / 11 -
Wie (wenige) kritische und verantwortungsbewusste Künstler so sind, reagieren sie auf problematische Verhältnisse mit ihrer Kompetenz, der Kunst – als ihre Lebensäusserung.
Es ist einige Jahre her, dass politische Verhältnisse in der Schweiz den Künstler
Thomas Hirschhorn an-
Dem 1957 in Bern geborene und seit über 20 Jahren in Paris lebende Künstler ging (und geht) es um eine demokratische Haltung als Selbstverständlichkeit – ähnlich der des schweizerischen Photographiekünstlers Michael von Graffenried, der wegen des 2009 beschlossenen Minarettverbotes solange sich einer Ausstellung in der Heimat versagt hat – ausgenommen helvetische Moscheen, bis das Land wieder zur einer die Menschenrechte respektierende Verfassung zurückgekehrt ist.
Hirschhorn, der schon in grossen Häusern wie Jeu de Paume, kestnergesellschaft, Palais de Tokyo, Kunsthaus Zürich und documenta 11 auftrat, wurde im Grunde von den Eidgenossinnen und Eidgenossen verschmäht, galt als Nestbeschmutzer. Er und die Stiftung wurden bestraft. Aber das ist offensichtlich Vergangenheit.
Die Schweiz besann sich dieses bedeutenden Künstlers und ernannte ihn zu ihrem offiziellen Vertreter, der ihren Pavillon mit seiner Kunst repräsentieren sollte. Das liess (und lässt) hoffen, für beide Seiten.
Denn das Ergebnis “Crystal of Resistance”, so der Titel der Ausstellung, ist wohl
in ihrer Konzeption und Darstellung wohl einmalig und konsequent. Facettenartig benutzt
Hirschhorn den Kristall für unterschiedliche Momenten und Motive.Er bedeutet Klarheit
und bringt Licht, seine Spitze zeigt die Richtung an und die Dynamik als Perspektive.
Kristall steht auch für eine Ästhetik. Sein Schliff mit den gleichen Seiten schaffen
Transparenz und bieten Strukturen an von Gleichheit und Klarheit. Mithin spricht
Hirschhorn von gesellschaftlich relevanten Konditionen in ihrer realen Unterschiedlichkeit.
Das fordert auf zu Reflexion und Aktion. Und weil die Schweiz Thomas Hirschhorn bat,
sie in Venedig zu vertreten, sollte hierin auch die Hoffnung erkannt werden, so kristallklar
eben. Dass Hirschhorn (und der Pavillon der Schweiz) bei der “Löwen-